«Trage Sorge
zu deinem
Zahnfleisch.»

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Die Patientin fühlt sich wieder wohl

Seit Marianne Hitz die Parodontitis behandelt hat, empfindet sie wieder Freude und geniesst Lebensqualität. Gleichzeitig konnte sie ihre Angst vor zahnmedizinischen Eingriffen überwinden.

Vor vier Jahren nimmt das Leben von Marianne Hitz eine Wende. Die damals 60-Jährige wird von ihrem Zahnarzt an eine Spezialistin für Parodontologie überwiesen. Die Patientin ist in schlechter Verfassung. Mehrere Zähne wackeln und sind stark verfärbt. Ihr Mundgefühl bezeichnet sie als «sehr schlecht». Sie kann weder in einen Apfel noch in ein Steak beissen. Auch das Lachen ist ihr vergangen. Diese Lebenssituation nagt an ihrem Selbstvertrauen.

Den Erstkontakt mit der Fachzahnärztin für Parodontologie, Dr. Christin Stöcklin-Wasmer, erlebt die Patientin als erhellend. «Sie hat mich umfassend über Parodontitis aufgeklärt», erzählt Marianne Hitz. Erst jetzt wird ihr bewusst, dass sie seit vielen Jahren an einer chronischen Entzündung des Zahnfleischs mit sogenannter Taschenbildung um die Zähne leidet. Die Krankheit ist in der Schweiz verbreitet: Fast die Hälfte der über 50-Jährigen leiden an einer milden bis starken Form. Parodontitis äussert sich unter anderem in Zahnfleischbluten und Mundgeruch. Marianne Hitz ist starke Raucherin, was als Risikofaktor gilt. Auch eine genetische Veranlagung ist vorhanden, da bereits ihr Vater mit Zahnfleischproblemen kämpfte.

Vertrauen fassen

Bei schwerer Parodontitis, wie sie bei Marianne Hitz zu diesem Zeitpunkt diagnostiziert wird, droht der Verlust von Zähnen. Um eine Besserung herbeizuführen, muss die Parodontologin zuerst eine gründliche Reinigung durchführen und anschliessend einen chirurgischen Eingriff vornehmen. Die mit Bakterien und Zahnstein gefüllten Zahnfleischtaschen, die sich an den Zahnhälsen gebildet haben, werden operativ entfernt. Marianne Hitz fühlt sich in der Praxis von Dr. Christin Stöcklin-Wasmer gut aufgehoben. «Ich konnte sofort Vertrauen zu ihr fassen», bemerkt sie. Die Angst vor zahnmedizinischen Behandlungen steckt tief in ihren Knochen. Als Kind sei sie vom Schulzahnarzt «traumatisiert» worden, erzählt sie.

Die von der Fachzahnärztin eingeleitete Therapie schlägt an. Im Rahmen der chirurgischen Behandlung erfolgt auch ein Wiederaufbau von Knochen, die durch die chronische Entzündung des Zahnfleisches beschädigt wurden. Ergänzend zu diesem Eingriff unterzieht sich die Patientin einer Antibiotika-Therapie, um den bakteriellen Infekt zu tilgen. Da der Zahnhalteapparat bereits nachhaltig beschädigt ist, kann der Verlust von zwei Zähnen nicht verhindert werden. Weitere instabile Zähne werden durch Schienen fixiert und bleiben dadurch erhalten.

Es ist nie zu spät

Auf die Akutbehandlung folgt die Nachsorge. Diese umfasst regelmässige Kontrollen, die anfänglich alle drei Monate stattfinden. Dr. Christin Stöcklin-Wasmer nimmt jeweils eine umfassende Zahnreinigung vor, was die Neubildung von Zahnfleischtaschen verhindert. Auch die Prophylaxe ist ein zentraler Punkt. Man bespricht die Mundhygiene, die im Alltag Selbstdisziplin von der Patientin erfordert. Und immer wieder spricht die Fachzahnärztin das Rauchen an, ohne dabei moralischen Druck auszuüben. Marianne Hitz weiss diesen Umgang sehr zu schätzen, wie sie sagt: «Es bringt nichts, den Raucherinnen immer nur zu vermitteln, sie seien selbst schuld», stellt sie klar.

Das Vertrauensverhältnis erweist sich als wertvolle Grundlage, um Entscheidungsprozesse in Gang zu bringen. Der Patientin wird klar, dass sich ihr Zahnfleisch immer wieder entzünden wird, wenn sie das Rauchen nicht einstellt. Rund drei Jahre nach Behandlungsbeginn erfolgt der endgültige Rauchstopp. Marianne Hitz fühlt sich stolz. Ihre Zähne sind heute in einem guten Zustand. «Es ist nie zu spät, um die Parodontitis zu behandeln und mit dem Rauchen aufzuhören», so ihre Botschaft. Ihr Selbstvertrauen ist zurückgekehrt – und damit auch das Lachen und die Lebensfreude.

«Die Behandlung ist nicht schmerzhaft»

Je früher Parodontitis bekämpft wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Prophylaxe sei ein entscheidender Erfolgsfaktor, sagt Fachzahnärztin Dr. Christin Stöcklin-Wasmer.

Frau Stöcklin-Wasmer, woran lässt sich Parodontitis erkennen?

Wesentliche Merkmale sind Zahnfleischbluten und Mundgeruch sowie Zähne, die sich leicht verschieben oder wackeln. Wobei zu sagen ist, dass bei Raucherinnen und Rauchern das Zahnfleisch häufig nicht blutet, obwohl sie an Parodontitis leiden, da das Rauchen zu einer Minderdurchblutung des Zahnfleisches führt.

Welches sind die Risikofaktoren?

Häufig stellen wir fest, dass Parodontitis familiär bedingt ist. Es gibt also eine genetische Veranlagung. Weitere Risiken sind Rauchen und mangelnde Dental- und Mundhygiene.

Verursacht die Parodontitis Schmerzen?

Nein, und das ist das Heimtückische an dieser Krankheit. Oftmals setzt die Behandlung erst dann ein, wenn die Entzündung bereits weit fortgeschritten ist und der Verlust von Zähnen droht. Es ist deshalb wichtig, dass betroffene Personen raschmöglichst von qualifizierten Zahnärzten therapiert werden. Optimalerweise werden sie an Fachzahnärzte für Parodontologie überwiesen oder melden sich selbst bei einer Praxis für Parodontologie an.

Wie kann man vorbeugen?

Wesentlich ist die richtige Mundhygiene. Idealerweise reinigt man die Zahnzwischenräume täglich mit passenden Bürstchen, sodass sich dort keine Bakterien ansammeln. Somit lässt sich eine Entzündung verhindern. Auch das Rauchen sollte man einstellen oder auf ein Minimum reduzieren.

Wie verläuft die Behandlung?

In der Regel beginnt die Behandlung mit einer Hygienephase. Dabei werden die Zähne und Zahnzwischenräume gereinigt. Häufig kommt es im Anschluss zu einem chirurgischen Eingriff, wobei das entzündete Gewebe entfernt und ein Wiederaufbau dessen angestrebt wird. Danach schliesst eine Erhaltungsphase an. Während dieser Zeit wird der Verlauf in Abständen von rund drei Monaten kontrolliert und es erfolgt jeweils eine Zahnreinigung, um die Bildung von neuen Zahnfleischtaschen zu verhindern.

Wie viel kostet eine Parodontitis-Behandlung?

Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Grundsätzlich kann man sagen, dass der finanzielle Aufwand überschaubar ist und eine Parodontaltherapie kurz-, mittel- und langfristig kostengünstiger ist als jede Zahnersatztherapie. Das ist die gute Nachricht an der Geschichte.

Weitere Informationen und Liste der Fachzahnärzt:innen für Parodontologie: parodontologie.ch.